Geschichten

Landfrau macht Waldstatt berühmt

Mutter, Bäuerin, ehemalige Gemeinderätin, Fleischfachfrau und seit 2017 auch noch Landfrauenkönigin! Mit einer selbst entwickelten Cordon-bleu-Variante lenkt Monika Knellwolf die Blicke schweizweit aufs schöne Appenzellerland.

Der Hof am Rande von Waldstatt mit typischer Appenzeller Fassade ist voller Leben: Nebst 20 Milchkühen, 20 Rindern, 80 Hühnern, Kaninchen, zwei Ziegen, zwei Appenzeller Schilthunden und einer Katze beleben auch die Teenager-Geschwister Jasmin und Maik die 20 Hektaren Land. Die Fäden in der Hand hat dabei die Mittvierzigerin Monika Knellwolf mit ihrem Mann Migg. Dank einer Toporganisation und viel Leidenschaft hat es sogar für die beiden älteren, bereits erwachsenen Söhne mit ihren Partnerinnen einen Platz am «Zmittagstisch». Eins steht dabei fest: Die vierfache Mutter kocht so fein, dass nicht nur all ihre Kinder so oft es geht zum Essen nach Hause kommen, sondern dass sie sogar Landfrauen aus der ganzen Schweiz von der besonders leckeren Appenzeller Kost überzeugen kann.

Eine Erfahrung fürs Leben

Knellwolf war 2017 eine der Teilnehmerinnen der Sendung «Landfrauenküche» im Schweizer Fernsehen – und damit seit zehn Staffeln die erste Teilnehmerin aus dem Hinterland des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Angemeldet hat sie sich allerdings nicht ganz freiwillig. Eine ihrer Kolleginnen aus dem Gemeinderat meinte, dass Knellwolf die Sendung nicht nur vor dem Fernseher verfolgen, sondern unbedingt endlich selbst teilnehmen sollte. Rückblickend würde die Waldstätterin es jedem nur empfehlen, diese Erfahrung einmal zu machen. «Nebst der Freude, welche die Sendung mir gebracht hat, bringt sie auch der Schweizer Landwirtschaft etwas. In den Beiträgen über die Frauen sieht man, dass auf einem Bauernhof viel gearbeitet wird, dass jeden Tag Tiere versorgt werden müssen, aber vor allem auch, dass die Bäuerinnen und Bauern viel Herzblut in ihre Arbeit stecken», sagt die ehemalige Gemeinderätin von Waldstatt. Ihren Sieg hätte sie nie erwartet; trotz Bescheidenheit ist die Freude aber natürlich gross.

Viel Arbeit, viel Leidenschaft

Doch die Teilnahme an dieser Fernsehsendung ist kaum der Rede wert, verglichen mit der täglichen Arbeit, die Knellwolf passioniert mit ihrem Mann bewältigt. Sie ist die eigentliche Leistung, die einen Preis verdient hätte.

Wegen des tiefen Milchpreises ist die Familie auf Nebeneinkünfte angewiesen. So hilft die leidenschaftliche Köchin nebst der harten Hofarbeit einmal wöchentlich in der Dorfmetzgerei von Hundwil aus. Ebenfalls wöchentlich geht sie auf Eier-Tour und beliefert über 60 Kunden in Waldstatt mit frischen Eiern. Unterdessen ist sie aber nicht nur bei ihren Kunden bekannt, sondern wird seit ihrem Sieg beim Wettkochen im Schweizer Fernsehen auch auf ihrer Einkaufstour regelmässig angesprochen. «Einkaufen dauert zwar unterdessen plötzlich eine Ewigkeit, doch es ist schön, von den Menschen wahrgenommen zu werden. Ich kann mich an keine einzige negative Reaktion erinnern.»

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