Geschichten

Einmal auf zwei Rädern in Rekordzeit um die Welt

Ein schwerer Töffunfall im Jahre 2017, zehn Wochen im Rollstuhl, eine gute Portion Ehrgeiz, viel Durchhaltewillen und genügend Abenteuerlust trieben die Thurgauerin Isa Müller an, auf ihrem Töff die Welt zu umrunden.

Mitte vierzig und Midlife-Crisis? Nicht mit Isa Müller! Anfang 2018 stand für sie fest: alles oder nichts! Jetzt geht’s einmal mit dem Motorrad um die Welt – das so schnell wie möglich und ganz allein. Für die Thurgauerin war das definitiv kein leichtes Unterfangen. Nebst dem Wetter war sie auch ihren Gefühlen und ihrem Befinden stets selbst ausgesetzt. Doch es hat sich gelohnt: Keine andere Frau zuvor hat die Welt auf einem Töff schneller umrundet als Isa Müller.

17 Tage und 7 Stunden

Die Strecke für den «Women’s World Record 2018» führte von Zürich über Russland nach Südkorea, dann von Alaska nach Florida und zuletzt von Madrid via Österreich zurück nach Zürich. Zeit für Sightseeing blieb dabei nicht wirklich. Zwischen den Etappen hiess es, ihren Töff wieder auf Vordermann zu bringen und Papierkram zu erledigen. Nur so schaffte es die Thurgauerin, in genau 17 Tagen und 7 Stunden auf dem Sattel ihrer BMW S 1000 R um die Welt und legte dabei in drei Etappen 23’120 Kilometer zurück.

Roadbook und Handy als wichtigste Begleiter

Mitnehmen konnte Isa Müller auf ihre Reise nur das Allernötigste. Obwohl sie inklusive der «Safetimes», in denen die Zeit angehalten wurde, insgesamt 41 Tage unterwegs war, blieb weder Platz noch Zeit für Extrawünsche. Ihr Handy war der einzige treue Begleiter: Nebst einer Playlist mit ihren Lieblingssongs sorgte es dafür, dass die aus Matzingen stammende Motorradfahrerin zwischendurch bei ihren Tankstopps ihren Partner oder ihren Sohn anrufen konnte. Das gab ihr Kraft und das Gefühl, nicht ganz allein mit ihrem Töff zu sein. Was sie ebenso wenig aus der Hand gab auf ihrer Reise, war das Roadbook. Dort bewahrte sie nämlich alle Ausweise, wichtige Telefonnummern und Koordinaten sowie Angaben zu den verschiedenen Wechselkursen auf. Auch die wichtigsten Wörter in allen Sprachen hatte sie darin notiert, was ihr etwas Sicherheit gab.

Aus dem Rollstuhl zurück aufs Motorrad

Was absurd klingen mag, doch für die Mitvierzigerin auf ihrer Erdumrundung als essenzieller Begleiter galt, war ihr Gehstock. Knapp ein Jahr vor dieser besonderen Weltreise hatte sie einen schweren Töffunfall gehabt. Sie sass danach zehn Wochen im Rollstuhl. Auf ihrem geliebten Töff spielt das zum Glück keine Rolle. Sobald Isa Müller jedoch abstieg, brauchte sie die Gehhilfe. Heute ist sie zum Glück wieder unabhängig von jeglichen Hilfsmitteln.

Alledem zum Trotz: Isa Müller hat es als erste Frau in Rekordzeit auf ihrem Töff um die Welt geschafft – und das nicht zuletzt dank ihrem ständigen Begleiter, mit dem sie eine Geschichte mit ihrem Neffen verbindet: dem Maskottchen Biene «Beeat».

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Hier ist ihre Website.

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