HEKS MosaiQ Ostschweiz

Jubiläum: 5 Jahre HEKS MosaiQ Ostschweiz

HEKS MosaiQ Ostschweiz berät und begleitet qualifizierte Zugezogene in den Kantonen St. Gallen, Thurgau, beider Appenzell und Graubünden beim Einstieg in die Arbeitswelt. 2021 konnte die Fachstelle auf ihr fünfjähriges Bestehen zurückblicken. Richtig gefeiert werden durfte – aufgrund von Covid – allerdings erst dieses Jahr. Das Jubiläum wurde mit einem stimmungsvollen Anlass in der Werft31 in St. Gallen begangen.

Als Jelena Milošević vor sechs Jahren bei HEKS ihre Arbeit aufnahm, erhielt sie den Auftrag, HEKS MosaiQ aufzubauen – ein Projekt, das gut ausgebildete Migrant:innen den ausbildungsgemässen Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht. Der Grund: Eine von HEKS initiierte Studie war zum Ergebnis gekommen, dass es viele gut ausgebildete Migrant:innen in der Schweiz gibt, die keine Arbeit finden oder einer Arbeit nachgehen, die nicht ihrer Ausbildung entspricht. Bei HEKS war man davon überzeugt, dass diese Gruppe von Menschen Unterstützung benötigt.

Bild: Jelena Milošević ist Leiterin von HEKS MosaiQ Ostschweiz, der Fachstelle für qualifizierte Migrant:innen.

«Es gibt doch keine qualifizierten Geflüchteten!»                                                                        

Zu Beginn galt es, sich mit diversen Stellen zu vernetzen und Vorurteile wie «Es gibt doch keine qualifizierten Geflüchteten!» zu beseitigen. «Ich musste immer wieder das Gegenteil beweisen und HEKS MosaiQ rechtfertigen», sagt Fachstellen-Leiterin Jelena Milošević. «Inzwischen haben wir über 500 Personen beraten – für mich Beweis genug, dass es eine grosse Anzahl Menschen gibt, die zwar gut ausgebildet in die Schweiz kommen, die aber Fragen haben und Unterstützung benötigen».

Die Erfolge von HEKS MosaiQ lassen sich sehen: Bis heute wurden über 100 Diplome von Behörden anerkannt, es konnten gegen 50 Menschen dabei unterstützt werden, eine Weiterbildung oder ein weiterführendes Studium in Angriff zu nehmen. Genauso viele Migrant:innen wurden durch die Fachstelle dabei begleitet, erste Schritte im Arbeitsmarkt zu unternehmen, sich eine Existenz aufzubauen und unabhängig zu werden.

Wiedersehen an der Jubiläumsfeier

Gefeiert wurde das Jubiläum Anfang August in der Werft31 in St. Gallen – ein idealer und inspirierender Ort. Die Mitarbeitenden der HEKS Geschäftsstelle Ostschweiz und des MosaiQ-Teams konnten zahlreiche Gäste begrüssen. Besonders schön war das Wiedersehen mit Teilnehmenden, welche die Fachstelle in den vergangenen Jahren in Anspruch genommen hatten. Zugegen waren auch Vertreter:innen aus dem Pool der 30 freiwilligen Netzwerkmentor:innen, die Migrant:innen unentgeltlich begleiten. Zu ihnen gehören Studierende, Jurist:innen, Geschäftsführende, Leitende von HR- oder Marketingabteilungen, ein CEO und Pensionierte. Ohne sie könnte HEKS MosaiQ nicht auf sehr erfolgreiche sechs Jahre zurückblicken. Gleiches gilt für Arbeitgebende, die der Fachstelle wohlgesonnen sind und immer wieder Teilnehmende einstellen oder ihnen ein Trainee anbieten, und staatliche Stellen, die erkannt haben, dass es zahlreiche Migrant:innen gibt, die sehr gut ausgebildet sind und mit Unterstützung ihr Potenzial ausschöpfen können.

Zum Jubiläum kreierte HEKS MosaiQ mit Studierenden der Schule für Gestaltung St. Gallen und im engen Austausch mit Teilnehmenden der Fachstelle das Kartenset «ANKOMMEN». Gedruckt wurden die kleinen Kunstwerke im Rheintal bei der Victoriadruck AG, vertrieben werden sie von HEKS MosaiQ Ostschweiz selbst, beworben werden sie im Kanton St. Gallen in Kooperation mit «Made in St. Gallen» – ein durch und durch lokales Produkt also, zugunsten von Migrant:innen.

Bild: Das Team von HEKS MosaiQ Ostschweiz (v.l.): Myriam Städler, Natalie Strässle Baumann, Ursina Dumelin. Leiterin Jelena Milošević weilt im Mutterschaftsurlaub.

Dranbleiben lohnt sich

Für HEKS MosaiQ gilt es jetzt, dranzubleiben. Denn immer noch kämpft die Fachstelle um ihre Daseinsberechtigung. Nach wie vor müssen die Mitarbeitenden erklären, dass die Teilnehmenden gut ausgebildet sind und das nötige Potenzial mitbringen, sich in der Schweiz ausserhalb der Dumpinglohnbranchen zu etablieren. Weiterhin ist der Kampf gegen Ungerechtigkeiten im System und gegen Vorurteile bei Arbeitgebenden oder staatlichen Stellen nötig.

Die Erfolgsgeschichten der letzten Jahre zeigen, dass es sich lohnt. Deswegen und angesichts der grossen Herausforderungen an vielen Orten der Welt, ist das Team von HEKS MosaiQ motiviert, auch in Zukunft Menschen in der Ostschweiz bei ihrem ANKOMMEN zu unterstützen.

Weitere Infos zu unserem Jubiläum finden Sie hier.

Titelbild: Das Kartenset «ANKOMMEN». 

HEKS MosaiQ Ostschweiz

Wir bringen hochqualifizierte Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen mit Ostschweizer Unternehmen zusammen und bekämpfen so den Fachkräftemangel.

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