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Neues Konzept für das Klanghaus Toggenburg

Die durch die Regierung beauftragte regionale Task Force legt ein überarbeitetes Konzept für das Klanghaus Toggenburg vor.

Die erste Vorlage zum Bau des Klanghauses Toggenburg erreichte im März 2016 in der Schlussabstimmung des Kantonsrates das erforderliche qualifizierte Mehr nicht.

Die Regierung räumte in der Folge einer regionalen Task Force die Möglichkeit ein, das Projekt zu überarbeiten, ohne die umfangreichen Genehmigungsprozesse zu wiederholen. Mitglied der Task Force sind die Stiftung Klangwelt Toggenburg, die Region Toggenburg, die Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann und Toggenburg Tourismus sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur.

Die Regierung hat die überarbeitete Botschaft nun zuhanden des Kantonsrates verabschiedet. Das Parlament berät die Vorlage im November 2018 und im Februar 2019. Genehmigt der Kantonsrat die Vorlage, werden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 30. Juni 2019 darüber abstimmen.

Neues Finanzierungsmodell entlastet Kanton

Das überarbeitete Finanzierungskonzept setzt an den Bau- und Betriebskosten an. So werden die Gesamtkosten für das Bauprojekt um 1 Million Franken auf 23,3 Millionen Franken gesenkt.

Es wird auf die Kunst am Bau (300‘000 Franken) verzichtet, die Kosten für eine Solaranlage (400‘000 Franken) fallen weg und die Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann übernimmt die Erstellung der öffentlichen Ersatzparkplätze (300‘000 Franken).

Zudem trägt die Stiftung Klangwelt Toggenburg 1 Million Franken an die Baukosten bei, sodass für den Kanton Kosten von 22,3 Millionen Franken verbleiben. Gegenüber der ersten Vorlage bedeutet dies für den Kanton einen grösseren, aber einmaligen Kreditbedarf.

Im Gegenzug wird neu die Stiftung Klangwelt Toggenburg das Haus auf eigene Kosten betreiben. Finanzielle Basis sind rund 6,3 Millionen Franken von privaten Dritten, wovon 2,25 Millionen Franken aus dem Toggenburg stammen. 5,3 Millionen Franken werden in einen Fonds eingelegt, der zur Deckung von Betriebsdefiziten verwendet werden kann. Die Stiftung übernimmt damit die vollständige Verantwortung für den Betrieb und das betriebliche Risiko.

Die Stiftung Klangwelt Toggenburg konnte innert kurzer Zeit massgebliche Drittmittel gewinnen und es besteht die Aussicht auf weitere Beiträge. Deshalb kann die Stiftung den Kanton von jährlichen Betriebsbeiträgen von ursprünglich rund 325‘000 Franken entlasten.

Vorgesehen ist, dass sich die geldgebenden Stiftungen und Mäzene auch in Zukunft an der Weiterentwicklung der Klangwelt Toggenburg beteiligen. Für diesen Zweck wird ein Beirat geschaffen, der sich für zusätzliche Finanzen und Netzwerke engagiert.

Erweitertes und regional abgestütztes Angebot

Die Task Force überarbeitete auch das Betriebskonzept. Das neue Konzept ist auf die gesamte Schwendi-Region ausgerichtet und das Klanghaus wird Teil des neuen Gesamtkonzepts «KlangSchwendi». Daran beteiligen sich verschiedene Akteure in der Region: die Klangwelt Toggenburg, Tourismus Toggenburg sowie Partner aus der Hotellerie und Gastronomie.

Mit dem neuen Konzept erweiterte die Task Force auch das Angebot des Klanghauses. Neu soll das Klanghaus nicht nur Musikgruppen, sondern auch Firmen und Gruppenanlässen offenstehen und als Veranstaltungsort genutzt werden. Damit soll das Klanghaus für die breite Bevölkerung zugänglich sein.

Dank des erweiterten Konzepts rechnet die Task Force mit höheren Einnahmen. Darüber hinaus ist die Standortgemeinde Wildhaus-Alt St.Johann bereit, ihren jährlichen Betriebsbeitrag um 50’000 Franken zu erhöhen und die Region Toggenburg beteiligt sich neu mit 25’000 Franken pro Jahr.

Dadurch wird der Betrieb günstiger und der prognostizierte Aufwandüberschuss des Klanghauses reduziert sich von rund 325?000 Franken auf neu rund 250’000 Franken.

Standort am Schwendisee bleibt

Das geplante Klanghaus soll den Kursort Seegüetli oberhalb von Unterwasser am Schwendisee ersetzen. Das Raumprogramm des Klanghauses Toggenburg umfasst vier akustisch aussergewöhnliche Klangräume, die wie ein Instrument gestimmt werden können. Das Gebäude ist als Holzkonstruktion geplant.

Für die Konstruktion der Wände, der Träger und der Dachschalung soll nachhaltig produziertes und vorzugsweise im Toggenburg geschlagenes Holz verwendet werden. Die Fassade wird vollständig mit Holzschindeln aus heimischer Fichte und Lärche eingekleidet.

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