Geschichten

Starqualitäten in Hollywood mal anders

Der Ostschweizer Florian Kehl lebt und arbeitet in Kalifornien. Arbeitgeber des Nanowissenschaftlers ist niemand Geringeres als die NASA. Unmittelbar neben Hollywood, in Pasadena, forscht der Mittdreissiger seit bald drei Jahren nach Leben auf dem Mars.

Seinen Traumjob hat Florian Kehl im kalifornischen Pasadena definitiv gefunden. Seit bald drei Jahren arbeitet der Buchser an einem Instrument, das eines Tages nach Bausteinen des Lebens auf dem Mars suchen soll. Im vergangenen Frühling konnte er bereits erste Testläufe in der chilenischen Atacama-Wüste durchführen. Dort ist das Klima dem auf dem Mars am ähnlichsten. Dass es in der Weite des Alls tatsächlich Leben gibt, davon ist der 34-Jährige überzeugt. «Statistisch halte ich das für sehr wahrscheinlich, auch wenn es nur mikrobisch sein sollte.»

Inputs für Hollywood-Drehbücher

Florian Kehl, der in Basel und Berkeley, Kalifornien, studiert hat, bei der Sensorenentwicklung im Centre Suisse d’Électronique et de Microtechnique in Landquart gearbeitet und 2015 an der ETH Zürich doktoriert hat, befasst sich ausser mit Weltallforschung noch mit einer anderen Sternenwelt. Ganz «Hollywood-like» prüft er Drehbücher einer von Ridley Scott produzierten TV-Serie, in der es um die Verbindung kalifornischer Astronomen zu okkulten Sekten in den 1940er-Jahren geht. Seine Inputs zu wissenschaftlichen Dialogen oder zum Aussehen von Raketen und Explosionen sind zwar wichtig und gefragt, doch jede Formel wird am Schluss nicht perfekt stimmen, da die schauspielerische Leistung vor der Linse dann doch essenzieller ist.

Forschungslust seit Kindesalter

Nach Kalifornien begleitet wurde Florian Kehl von seiner Ehefrau Andrea Zürcher. Mit ihr konnte er seinen Bubentraum verwirklichen, seinem Forscherdrang nachgehen und nun kann er gemeinsam mit seiner Partnerin erst noch in Kalifornien leben. Schon als Primarschüler versuchte Florian Kehl bei Gewittern, Blitze einzufangen, und für seine «Klassengspänli» hielt er gerne Vorträge über den Mars-Lander «Pathfinder».

Bis sein Instrument, das im All nach Leben suchen soll, tatsächlich eingesetzt werden kann, wird es noch dauern. Gerade deshalb ist Florian Kehl zuversichtlich, dass sich sein befristeter Arbeitsvertrag bis 2019 in eine Festanstellung umwandeln wird und er Kalifornien treu bleiben kann.

Möchtest du noch mehr über diesen wilden Ostschweizer erfahren?
Hier ist seine Website: scienceandtechnology.jpl.nasa.gov

Ähnliche Beiträge

Bitte benutzen Sie einen moderneren Browser