Der Wilde Osten

Der Druck auf die Margen der KMU

Lange Zeit dachte ich auch, dass Handwerk und Gewerbe erst in ein paar Jahren von der Digitalisierung betroffen sein werden. Schliesslich sind die Auftragsbücher voll und es herrscht ein Mangel an Fachkräften. Warum aber gehen unter diesen Bedingungen die Margen nicht durch die Decke? Müsste der Gewinn bei derart grossem Einsatz und all den unternehmerischen Risiken nicht deutlich höher sein?

Herausforderung «schneller-besser-billiger»

Uns Kunden fehlt sehr oft die Fachkompetenz, um die fachliche Qualität zu beurteilen. Im besten Fall können wir das im nachhinein – doch dann ist es meist zu spät.

Wenn also jeder Anbieter gleichermassen hohe Fachkompetenz, hervorragende Qualität, langjährige Erfahrung und exzellenten Service verspricht, bleibt dem Kunden letztlich nur der Preis als Entscheidungskriterium.

Herausforderung «Kundenorientierung»

Kunden werden immer anspruchsvoller. Schneller ist heute oft nicht mehr schnell genug. 81% der KMU halten Kundenorientierung für einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren und für 74% gewinnt sie weiter an Bedeutung.

Auf die Frage «Was hebt Ihren Betrieb vom Wettbewerb ab?» antworten rund 93% der Handwerker mit: hohe Fachkompetenz, hervorragende Qualität, langjährige Erfahrung, exzellenter Service. Wie gelingt es, diese «bessere» Leistung zu demonstrieren? Wie können Fachkompetenz, Qualität, Service für den Kunden emotional erlebbar gemacht werden? Wie können Sie den Kunden sozusagen in einen inneren Film (Story) schiessen?

Herausforderung «Zeit» 

Die Werbung der Software-Industrie verspricht gerne die Lösung mit einem Klick. Mit einem kostenlosen 30-Tage-Test sollen Sie dann selber herausfinden, wie das geht. Der Kunde ist dann enttäuscht, wenn die (meist sehr teure und komplizierte) Software nicht auf einen Klick die gesamten Abläufe vereinfacht und all den Papierkram eliminiert.

Im Grunde ist es einfach: zuerst organisieren, dann automatisieren!

Weil 80 % der Einsparungen aus vereinfachen und standardisieren resultieren, gehört die Software nicht an den Anfang, sondern an den Schluss. Insbesondere im Büro steigert das die Produktivität um mindestens 50%.

Herausforderung «Fachkräftemangel»

Der Fachkräftemangel hat sowohl mit Marketing (Bekanntheit, Social Media Präsenz) als auch mit Organisation zu tun.

Je klarer die Organisation (Abläufe, Aufgaben, Regeln, Checklisten, Zuständigkeiten, etc.) desto klarer (und tiefer) die Anforderungen an die Fachkräfte.

In den meisten Betrieben sind 80 % der Arbeiten mehr oder weniger wiederkehrend. Durch Standardisieren und Dokumentieren von Aufgaben, Zuständigkeiten und Entscheidungskompetenzen kann und muss die Abhängigkeit von einzelnen Personen massiv reduziert werden. Und damit steigt gleichzeitig die Produktivität.

Was bringt den Erfolg bzw. erhöht die Marge?

Die schlechte Nachricht ist: Die Rezepte aus der analogen Welt lassen sich nicht 1:1 in die digitale Welt übertragen. Und es ist nicht die eine Sache – es ist das optimale Zusammenspiel von 4 Bausteinen:

  1. Strategie – Was ist der aktuelle Engpass und was müssen wir tun, um diesen zu eliminieren?
  2. Organisation – Welche Abläufe sind aus der Sicht des Kunden unverständlich, enthalten Leerläufe – und wie können sie vereinfacht werden?
  3. Marketing – Was muss der Kunde verstehen (Story), damit er unser Angebot aus purem Eigeninteresse sofort haben will?
  4. Automation – Wie würden wir das Business und die Abläufe heute aufsetzen – mit all den aktuellen technologischen Möglichkeiten?

Die gute Nachricht ist: Das ist alles kein Hexenwerk – vorausgesetzt Sie kennen die Strategien der neuen digitalen Welt.

Es gilt, die technologische Entwicklung zu nutzen. Social Media & Co. bieten laufend neue Lösungen, die noch vor wenigen Monaten als unmöglich bezeichnet wurden. Nutzen Sie diese gewaltigen Chancen – jetzt! Das Bessere ist der Feind des Guten – und manchmal reicht es, einfach nur schneller zu sein.

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